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Fake Names: Expendables (Review)

Artist:

Fake Names

Fake Names: Expendables
Album:

Expendables

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Punk- und Indie-Rock

Label: Epitaph/Indigo
Spieldauer: 28:26
Erschienen: 03.03.2023
Website: [Link]

FAKE NAMES sind mal wieder eine weitere Band, die sich in puncto vinyler Materialverschwendung vorab einen Namen machen, wenn sie das schwarze Gold mit einer unter 30 Minuten laufenden Musikdoppelrille pressen und als LP verscherbeln. Damals, als das Vinyl noch als Selbstverständlichkeit galt und nicht wie heute seine noch immer etwas eigenartig erscheinende Wiedergeburt feiert, galt sowas als 12“er-Maxi und feuerte mit 45er-Geschwindigkeit zur Klangoptimierung über unseren Plattenteller. Und da die LP's immer teurer werden, wäre es einfach nicht schlecht, wenn der Käufer und Freund oder Fan einer Band am Ende klanglich nicht nur einen zeitlich so geringen Gegenwert erhält, selbst wenn der musikalische Gegenwert alle Erwartungen erfüllt, so wie es bei „Expendables“ der amerikanischen Band mit schwedischem Sänger namens FAKE NAMES der Fall ist...

...Bei dieser Zeit dürfte man eben auch behaupten: FAKE NAMES veröffentlichen eine Fake-LP, die zudem eine weitere faustdicke Überraschung bereithält. Denn bei all dem 'Fake' gibt’s zugleich eine Auflösung dafür, warum dieses Album so kurz ausgefallen ist. Spätestens dann, wenn es erstmals auf dem Plattenteller läuft und man sich wundert, warum die Band so ausgebremst und lahm klingt. „Expendables“ läuft nämlich statt mit 33 mit 45 Umdrehungen. Also so viele, wie sie zur Klangoptimierung auf Singles erforderlich sind. Schade nur, dass trotz dieser schnelleren Umdrehungen der LP-Sound etwas zu dumpf ausgefallen ist.

Genug gemeckert! Aber notwendig, denn wer behauptet, es geht hier immer nur um Musik, der irrt. Es geht um mehr. Nämlich um ein Gesamtwerk aus Musik, Texten, Produktion, Gestaltung und eben auch Laufzeit…
Doch eigentlich ist die Laufzeit der einzige wirklich ernsthafte Kritikpunkt auf „Expendables“. Kein Wunder, denn hinter FAKE NAMES verbirgt sich auch ein ganz spezieller Name, der schon seit mehr als 30 Jahren unmittelbar mit BAD RELIGION in Verbindung gebracht wird: Brian Baker. Und dass sein Gitarre-Spiel natürlich viel 'Bösreligöses' mit sich bringt, ist schonmal ein klarer Pluspunkt.
Brachiale Gitarrenriffs sind hier ebenso fester Bestandteil wie hardrockig treibende Songs voller Punk-Appeal und lauthals von Dennis Lyxzen vorgetragenen Texten, welche sogar richtig bedrohlich werden dürfen, wenn's am Ende des Albums fast resümierend heißt: „It's getting dark my friend / And I know this feels / A lot like the end“.

Nur zu oft kommen einem während der knappen halben Stunde die RAMONES und die SEX PISTOLS oder CLASH in den Sinn. Gibt's eigentlich noch bessere Punk-Adressen als diese, an die man sich beim Hören der FAKE NAMES erinnert fühlt?

Aber auch das LP-Cover erinnert an allerbeste '1984'-George-Orwell-Zeiten und versprüht genau die finstere Aura, die dem Hörer dann in der Musik und den Texten entgegenschlägt, die gerne auch mal die Aufforderung zur 'Selbstauslöschung' enthalten.

Der Retro-Begriff wird von den FAKE NAMES auf ihren 10 Songs verdammt großgeschrieben. Selbst die Texte, welche alle auf der bedruckten LP-Innenhülle zu finden sind, bewahren diesen Retro-Charme der punkigen Provokation: „I've got a fucking headache I'm about to explode / Bombarded with bullshit sensory overload / I feel the stupidity seep into my soul“ („Can't Take It“).

So verbreitet man am Ende tatsächlich die beste BAD RELIGION unter fremdem Namen, selbst wenn der nur ein Fake ist.

FAZIT: Und wenn die Welt auch untergeht, die FAKE NAMES finden garantiert den passenden Songs dazu, der viel auch von dem hat, was ihr Gitarrist bei BAD RELIGION und MINOR THREAT längst zum obersten Punk-Rock-Grundsatz erhoben hat. Gemeinsam mit seinem Freund und weiteren Gitarristen von S.O.A. entwickelten sie bei einer Jam-Session die Idee für ihr nun fünfköpfiges Band-Projekt FAKE NAMES, das ganz ähnliche Spuren wie ihre Hauptacts hinterlässt. „Expendables“ trägt so gleichermaßen Punk- und Postrockiges in sich wie den Retro-Charme der früheren Punk-Größen zwischen C – wie CLASH – & R – wie RAMONES. Für viele Punk-Rock-Musikfreunde wird so trotz sehr kurzer Spielzeit und gegensätzlichem Albumtitel „Expendable“ sicher unentbehrlich.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 1941x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
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Tracklist:
  • Seite A (13:59):
  • Targets (3:01)
  • Expendables (2:18)
  • Delete Myself (2:35)
  • Go (2:35)
  • Don't Blame Yourself (3:30)
  • Seite B (14:27):
  • Can't Take It (2:41)
  • Damage Done (2:54)
  • Madtown (2:33)
  • Caught In Between (3:21)
  • Too Little Too Late (2:58)

Besetzung:

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